Im Betrieb müssen laufend Entscheidungen gefällt werden, um die Technik und den Personaleinsatz an die aktuellen Erfordernisse anzupassen. Hier geht es oft um Abwägungen zwischen "wichtig" und "dringend", "grundlegend" und "eigenständig" etc.. Gerade wenn es um Prioritäten geht, braucht es Sachverstand und Weitblick, wie sie leider nicht überall zu finden sind.
 

Fehlende Wartung und die Untätigkeit bei Mißständen verursachen meist hohe Folgekosten. Dadurch gerät ein Betreiber schnell in eine Lage, wo er von Störfällen getrieben wird und keinerlei Spielräume mehr besitzt. Wer sich rechtzeitig kümmert und z.B. ein Reserve-Aggregat beschafft, kann in schwierigen Situationen schnell und kostengünstig reagieren.
 
Unerläßlich für eine gute Betreuung sind auch klare Strukturen bei Organisation und Verantwortung. Jeder muß wissen, was seine Aufgabe ist. Dafür sollte er nicht nur die Fähigkeiten besitzen sondern auch genügend Zeit. Mittels moderner Kommunikationsmittel ist es möglich geworden, Fachingenieure auch auf kleineren Anlagen in diese Strukturen mit einzubinden. Die Betriebsleitung ist nicht mehr zwangsläufig ein Vollzeit-Job, der nur vor Ort erledigt werden kann.

Für den erfolgreichen Betrieb umwelttechnischer Anlagen ist qualifiziertes Fachpersonal eine unbedingte Voraussetzung. Die wachsende Komplexität des Anlagenbetrieb und die Vielzahl der Eingriffsmöglichkeiten erfordern ständige Weiterbildung. Das gilt sowohl für die Grundlagen, ohne die ablaufenden Prozesse kaum mehr zu verstehen sind, als auch für spezielle Fähigkeiten, die sich konkret auf die zu betreuende Anlage beziehen. Vielfach läßt sich einer Betriebsanweisung erst über eine Schulung "Leben einhauchen".
 

Zum Betrieb der meisten Anlagen sind heute auch Kenntnisse im Umgang mit Bedienungs- und Dokumentations-Software erforderlich. Für viele praxisorientierte Techniker stellt der Umgang mit dem PC ein große Herausforderung dar, bei der sie Unterstützung brauchen. Mit den modernen Kommunikationsmitteln und Datenfernübertragung läßt sich diese aber heute sehr effizient gestalten.

Wenn es im Betrieb ganz schlimm kommt, läuft auf der Anlage gar nichts mehr. Dann muß schnell gehandelt werden, um die Folgen in Grenzen zu halten und weitere Schäden zu vermeiden. Erfahrung spielt hierbei eine große Rolle, denn Fehlentscheidungen können teuer werden. Nur selten liegen die Ursachen eindeutig auf der Hand. Wo die fachliche Kompetenz zur Störfallanalyse fehlt, führt diese meist zu falschen Ergebnissen, wenn sie überhaupt stattfindet. Und beim nächsten GAU kommt es zu noch größeren Schäden ...

 
In den meisten Fällen führen einfache Maßnahmen wie die Beseitigung kleinerer Fehler oder die Veränderung von Betriebsparametern schon nach kurzer Zeit zu deutlich besseren Ergebnissen. Es können aber auch grundlegende Probleme zu Tage treten, die sich nur mit aufwendigeren Maßnahmen beheben lassen. Eine solche Ertüchtigung oder Nachrüstung erfordert eine gründliche Planung, damit alte und neue Technik zusammenpassen und die gesetzten Ziele später auch wirklich erreicht werden.

Auch der Betrieb kleinerer Anlagen erfolgt heute zunehmend mittels Bedienungssoftware, über die das Personal alle relevanten Informationen aus dem Prozeß erhält und die betrieblichen Eingriffe vornehmen kann. Diese Lösungen sind meist sehr komfortabel, schaffen aber auch eine Abhängigkeit von der verwendeten Soft- und Hardware. Treten hier Probleme auf, benötigt der Betreiber schnelle und kompetente Hilfe, denn die Folgen können gravierend werden.
 
Viele Anlagenbauer haben jedoch nach Projektabschluß nur wenig Interesse an solchen Detailfragen. Den Spezialisten für Hard- und Software fehlt dagegen der verfahrenstechnische Hintergrund. Hinzu kommt der schnelle Generationenwechsel bei Hard- und Software, durch den die Hardware-Beschaffung und Software-Erstellung schon nach wenigen Jahren schwierig wird. Mit einer kompetenten Betreuung dieses Bereiches lassen sich viele Probleme rechtzeitig erkennen und kostengünstig lösen. Die Lebensdauer einer Software/Hardware-Lösung kann so erheblich verlängert und deren Erneuerung anforderungsgerechter und weniger aufwendig gestaltet werden